Sessiondesk Gustav 80s Grey

Gustav in grau ist bei mir vor ein paar Tagen eingezogen, nachdem ich lange recherchiert hatte, welcher Desk am besten zu meinen Bedürfnissen passt. Die Abmessungen, die Rack-Kapazität und schlussendlich auch das Design entsprach meinen Vorstellungen, und so klingelte Kühne & Nagel Ende letzter Woche und brachte den bestens verpackten Gustav auf einer Europalette. Ich hatte mir im Vorfeld den Aufbau des Tischs in einem YouTube-Video des Herstellers Sessiondesk angesehen. So vorbereitet, brauchte ich nur ein Handy mit dem Video, einen Kreuzschlitz-Dreher und einen anständigen Akkuschrauber mit Ersatzakku und zuverlässiger Drehmomenteinstellung. Letztere konnte ich bei meinem Makita-Schrauber auf die höchste Stufe (16) einstellen, dadurch war sichergestellt, dass sich die Schrauben auf Anhieb genau richtig in die Löcher versenken, nie zu tief. Nach ca. 45 Minuten stand Gustav fertig und ohne Probleme aufgebaut vor mir. Ich mag die Optik sehr gern - der Look ist eher etwas rough und "unbehauen", nichts für edle Hochglanz-Tropenholzfetischisten. Trotzdem sieht der Desk natürlich professionell und auch schick aus. Passt stilistisch sehr gut zu meiner Umgebung (und meinem Geschmack), ein Klavierlack-Desk würde bei mir irgendwie deplatziert wirken.

Ich habe mittlerweile viele Stunden unter Gustav liegend verbracht, um die 19"-Geräte und die IT zu verkabeln, was grundsätzlich super funktioniert, die Kabeldurchführungen sind dort, wo man sie braucht. In meinem Fall verbinden auch diverse Kabel das linke und das rechte Rack miteinander, hier habe ich aufklebbares Klettband genutzt und die Kabel so unter der Tischplatte fixiert, hält gut, ist flexibel und die Kabel stören nicht. Ein Tipp: sofern es Euer Bedarf an 19"-Kapazität zulässt, kann ich sehr empfehlen, pro Rack 3 Höheneinheiten wie folgt zu verplanen: Ganz oben eine Doppel-Schwanenhalslampe (bei mir Art. 11663), darunter eine doppelseitige Power Strip (oder ähnlich, bei mir Art. 388839), sowie ganz unten eine Brush-Rackblende (Art. 400111), so kann man elegant Kabel auf Tischgeräte führen, hat immer genügend Steckdosen oben und hinten im Rack - und beide Racks sind dimmbar beleuchtet - für die Raumschiff-Piloten unter uns bei Bedarf sogar in blauer Farbe.

Insgesamt habe ich den Kauf keinesfalls bereut, Gustav steht super da, war leicht aufzubauen und nimmt alle meine Geräte auf, die ich im direkten Zugriff haben möchte. Mittlerweile gibt es sogar eine PASSENDE KEYS-SCHUBLADE für ein 61-Tasten Keyboard für Gustav, wie ich in einem sehr freundlichen Gespräch mit dem deutschen Support von Sessiondesk erfuhr. Als einzigen kleinen Kritikpunkt möchteich die Monitor-Ablage nennen, die mit einer Tiefe von 21 Zentimetern etwas knapp bemessen ist - meine - wirklich nicht großen - Neumann KH120A auf LH 65-Ständern stehen vorne und hinten je ein Stück über. Dafür konnte ich sie auf eine optimale Abhör-Position im Stereo-Dreieick bringen und da Gustav voll bestückt einiges wiegt und auch sehr fest steht, mache ich mir keine darüber, dass die Monitore herunter fallen könnten, wenn man versehentlich den Tisch anstößt. Der bewegt sich nicht, wenn man nicht gerade versucht, Kinder auf ihm zu zeugen (habe ich nicht probiert!) - und er bleibt hier. Ach ja: ich habe auch einen Sub unter den Tisch gestellt (Neumann KH750DSP), dafür ist genügend Platz, sofern Gustav nicht mit dem Rücken direkt an der Wand steht, was aus akustischen Gründen sowieso meist nicht zu empfehlen ist.

Es ist ein schöner Studiotisch, aber die Verarbeitung ist nicht die beste. einige teile sind nicht sehr gerade und einige Geräte, die auf den tisch gestellt werden, wackeln, sehr uneben.... Leider verkratzt es sehr leicht. Mit den Autoschlüsseln, dem Mikrofon-Tischständer, dem Glas Wasser auf dem Tisch.... Sehr ärgerlich! Es wackelt und quietscht, leider nicht stabil.

Fazit:
Es ist ein schöner Tisch, aber ich empfehle ihn nicht, er verkratzt sehr leicht und ist nicht stabil genug und das frustriert.

Das Sessionsdesk ist optisch sehr schön, die Verarbeitung in puncto Stabilität und Spaltmaße könnte besser sein, ist aber natürlich auch preisabhängig. In diesem Fall Preis / leistungsmäßig gerade noch ok. Ich würde freiwillig mehr bezahlen wenn das besser gemacht wäre (Wenn beim Vocal Recording das Desk knarzt...) Die Hintere Monitorplatte ist leider nicht schnell verstellbar sondern muss mit den Befestigungsklemmen neu verschraubt werden. Was mich am meisten stört ist die mega empfindliche Oberfläche - habe schon viele hässliche Kratzer die dann auch noch weiss sind - und das bei einer grauen Oberfläche. Verstehe nicht wie man sich für so eine Oberfläche entscheiden kann. Sehr schade... Aufruf an die Hersteller: Bitte resistentere Oberfläche verwenden und die Stabilität /erhöhen, von mir aus Gerne dann für 500,- Euro mehr verkaufen - ansonsten habt ihr da ein sehr schönes Pult entworfen.