Das OP-1 bietet durch seine zahlreichen Syntheseengines ein Vielfalt an eher elektronischen Klängen, die von hoher Qualität sind.
Mit nur wenigen Parametern lassen sich drastische Klangveränderungen erzielen. Die eingebauten Effekte sind ungewöhnlich und interessant, klingen zum großen Teil gut, ersetzen aber keine Studioprozessoren.
Im Bereich Hall hätte ich mir zusätzlich zur hervorragenden Federhallimitation eine natürlicher klingende Option gewünscht.
Die eingebauten Sequenzer sind spitze, da sie auf Grund verschiedener Konzepte von zufalls- bis patternbasiert arbeiten. Auf vier Monospuren in guter Klangqualität, die eine analoge Bandmaschine simulieren, findet die Aufnahme statt. Man kann beliebig oft aufnehmen bzw. verlustfrei overdubben: Interne Sounds bzw. Samples, Radioschnipsel, oder auch mit dem erstaunlich guten internen Mikro.
Tatsächlich fühlt man sich an alte Tascam-Vierspur-Zeiten erinnert. Überhaupt ist das Konzept des Instruments einzigartig, da es mehrere Klangerzeuger/Sampler/Drumcomputer, verschiedene Sequenzer, eine Mehrspurmaschine und Effekte integriert und sehr einfach zu bedienen ist. Gerade durch diese einfache Bedienung konzentriert man sich auf das Wesentliche - die Musik - und verliert sich nicht im Parameterdschungel.
Ein Musikstück kann bis maximal 6 Minuten lang sein.
Nachteil: Man kann nur an einem Stück arbeiten. Erst, wenn dieses auf dem Gerät gemastert (Stereofile) wurde, stehen die Funktionen für eine neue Komposition zur Verfügung.
Meine Erfahrung zum oft zitierten Rauschen:
Der Line-Out ist gleichzeitig für hochohmige Linesignale und auch für Kopfhörer ausgelegt. Das ist ein etwas ungünstiger Kompromiss, da das Gerät bei den heute eher verbreiteten niederohmigen Kopfhörern (typisch: 32 Ohm Impedanz) bauartbedingt rauscht. Bei hochohmigeren Kopfhörern (100-600 Ohm Impedanz) ist kaum ein Rauschen zu vernehmen.