U6
Eine besondere Gitarre, die keinem klassischen Vorbild nacheifert
Die DAngelico Deluxe Bedford SH ist nicht nur eine sehr edel aussehende, sondern auch eine sehr eigenständige Gitarre. Verarbeitungsqualität und Bespielbarkeit sind am oberen Ende für diesen Preis.
Zuerst wollte ich diese Gitarre mit einer Hardtail-Strat vergleichen, aber das wird ihr nicht gerecht, sie ist etwas ganz Eigenes.
Die Gitarre ist ein wenig kopflastig, aber nichts, was man mit einem breiten, weichen, rauhen Gurt nicht in den Griff bekommen würde. (Firebird-Spieler können über diese Halslastigkeit nur lachen!)
Seien wir ehrlich, DAngelico hat seine eigene Ästethik gefunden und die ist beeindruckend. Die Gitarre sieht edel aus. Die Verarbeitungsqualität ist für diesen Preis hoch, ich merke der Gitarre an, dass sie in Süd-Korea entstanden ist (bei ESP Ltd gibt es Gitarren, die sowohl aus Süd-Korea als auch Indonesien kommen und es ist nicht der geringste Unterschied zu spüren; es ist also eine Frage der Qualitätskontrolle oder des fehlenden Sparzwangs bei der Produktion.)
Der Hals wurde unlackiert belassen (wie bei einigen anderen DAngelico-Gitarren), jedoch nicht die Kopfplatte (auch die Rückseite der Kopfplatte ist lackiert), was ganz im Trend der unlackierten, bzw. matten Hals-Finishes liegt. Mir persönlich ist es egal, ich schwitze wohl nicht so stark an den Händen oder spiele einfach nicht lange genug. Auf jeden Fall fühlt sich der Hals komfortabel an.
Der Hals ist eingeleimt, der Halsübergang in den Korpus ist fließend, die Saitenakrobaten werden ihre Freude daran haben.
Die Tonabnehmer-Kombination ist vertraut mit einem neuen Spin: es ist quasi eine HSS. Das ist jetzt erst einmal nicht so spektakulär. Aber selbst teuere HSS-Strats leiden häufig darunter, dass der Humbucker viel zu kräftig gegenüber den SingleCoils ist (selbst bei den Fender AlNiCo-2-Humbuckern, obwohl die schon ziemlich gut sind). Das wurde hier geschickt vermieden: der Humbucker ist ein Mini-Humbucker, also klanglich eher schlank, die SingleCoils sind Tele-Hals-Tonabnehmer von Seymour Duncan, also eher fett. Das beraubt die Gitarre der beliebten Strat-Klänge auf den Zwischen-Positionen des Pickup-Wahlschalter (1+2, 2+3). Wir haben bei dieser Gitarre auch einen 5-Wege-Schalter und dementsprechend die Zwischenpositionen, denen hier jedoch einfach der Twäng fehlt. Dafür aber macht sich die Gitarre auf den Pickup-Positionen 1,2,3 klanglich richtig breit. Und der Mini-Humbucker macht von clean bis Heavy-Distortion eine gute Figur.
Die DAngelico Deluxe Bedford SH ist _kein_ Strat-Ersatz mit HSS-Bestückung und Hardtail, sondern eine absolut eigene Gitarre, konstruktiv wie klanglich. Ich würde ihr wünschen, das sie eine größere Verbreitung findet, denn ich bin sicher, dass andere Gitarristen die Gitarre auf überraschende Weise einsetzen würden. Es gibt einfach keine vorgefertigten Muster, in die man fallen könnte.
Ein eingeklebter Hals mit allerbesten Zugang zu den hohen Lagen, dazu ein Mini-Humbucker im Steg, der je nach Verstärker und Box vom süßen Dandy bis zum bösen Buben alles heraushängen kann und zwei fetten SingleCoils in der Mitte und am Hals; die Gitarre lädt ein, Neues zu entdecken.
Die Bespielbarkeit ist für diesen Preis gut (berücksichtigt man, dass man zu dem Preis auch noch einen guten Koffer bekommt, sogar sehr gut) und die Gitarre tut alles, um den Ansprüchen eines modernen Gitarristen gerecht zu werden. Ich würde sie gerne häufiger in den Händen von Gitarristen sehen.
Zuerst wollte ich diese Gitarre mit einer Hardtail-Strat vergleichen, aber das wird ihr nicht gerecht, sie ist etwas ganz Eigenes.
Die Gitarre ist ein wenig kopflastig, aber nichts, was man mit einem breiten, weichen, rauhen Gurt nicht in den Griff bekommen würde. (Firebird-Spieler können über diese Halslastigkeit nur lachen!)
Seien wir ehrlich, DAngelico hat seine eigene Ästethik gefunden und die ist beeindruckend. Die Gitarre sieht edel aus. Die Verarbeitungsqualität ist für diesen Preis hoch, ich merke der Gitarre an, dass sie in Süd-Korea entstanden ist (bei ESP Ltd gibt es Gitarren, die sowohl aus Süd-Korea als auch Indonesien kommen und es ist nicht der geringste Unterschied zu spüren; es ist also eine Frage der Qualitätskontrolle oder des fehlenden Sparzwangs bei der Produktion.)
Der Hals wurde unlackiert belassen (wie bei einigen anderen DAngelico-Gitarren), jedoch nicht die Kopfplatte (auch die Rückseite der Kopfplatte ist lackiert), was ganz im Trend der unlackierten, bzw. matten Hals-Finishes liegt. Mir persönlich ist es egal, ich schwitze wohl nicht so stark an den Händen oder spiele einfach nicht lange genug. Auf jeden Fall fühlt sich der Hals komfortabel an.
Der Hals ist eingeleimt, der Halsübergang in den Korpus ist fließend, die Saitenakrobaten werden ihre Freude daran haben.
Die Tonabnehmer-Kombination ist vertraut mit einem neuen Spin: es ist quasi eine HSS. Das ist jetzt erst einmal nicht so spektakulär. Aber selbst teuere HSS-Strats leiden häufig darunter, dass der Humbucker viel zu kräftig gegenüber den SingleCoils ist (selbst bei den Fender AlNiCo-2-Humbuckern, obwohl die schon ziemlich gut sind). Das wurde hier geschickt vermieden: der Humbucker ist ein Mini-Humbucker, also klanglich eher schlank, die SingleCoils sind Tele-Hals-Tonabnehmer von Seymour Duncan, also eher fett. Das beraubt die Gitarre der beliebten Strat-Klänge auf den Zwischen-Positionen des Pickup-Wahlschalter (1+2, 2+3). Wir haben bei dieser Gitarre auch einen 5-Wege-Schalter und dementsprechend die Zwischenpositionen, denen hier jedoch einfach der Twäng fehlt. Dafür aber macht sich die Gitarre auf den Pickup-Positionen 1,2,3 klanglich richtig breit. Und der Mini-Humbucker macht von clean bis Heavy-Distortion eine gute Figur.
Die DAngelico Deluxe Bedford SH ist _kein_ Strat-Ersatz mit HSS-Bestückung und Hardtail, sondern eine absolut eigene Gitarre, konstruktiv wie klanglich. Ich würde ihr wünschen, das sie eine größere Verbreitung findet, denn ich bin sicher, dass andere Gitarristen die Gitarre auf überraschende Weise einsetzen würden. Es gibt einfach keine vorgefertigten Muster, in die man fallen könnte.
Ein eingeklebter Hals mit allerbesten Zugang zu den hohen Lagen, dazu ein Mini-Humbucker im Steg, der je nach Verstärker und Box vom süßen Dandy bis zum bösen Buben alles heraushängen kann und zwei fetten SingleCoils in der Mitte und am Hals; die Gitarre lädt ein, Neues zu entdecken.
Die Bespielbarkeit ist für diesen Preis gut (berücksichtigt man, dass man zu dem Preis auch noch einen guten Koffer bekommt, sogar sehr gut) und die Gitarre tut alles, um den Ansprüchen eines modernen Gitarristen gerecht zu werden. Ich würde sie gerne häufiger in den Händen von Gitarristen sehen.
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