Ich besitze einige E-Gitarren mehrere renomierter Fabrikate und bin seit Jahren auf der Suche nach einer Les Paul Vixen, da diese Gewicht reduziert ist und in andern frischeren Farben erhältlich war. Die Gebrauchtpreise bewegten sich zwischen 800 und 1000€, leider waren diese immer schon verkauft. Daher bin ich auf diese Gitarren aufmerksam geworden.
Das Preis - Leistungsverhältnis ist schwierig zu bewerten. Für ein paar hundert Euro mehr , bekommt man ein Les Paul Studio mit Trapez Inlays , ein Hals Binding, eine Ahorndecke, die Hochglanz-Lackierung mit sichtbarem Mahagoni- Korpus , Burstbucker mit Coil Tap.
Subjektiv hat mich die Gitarre mit dem "reduced to the max " Prinzip sofort angesprochen. Die Gitarre ist sehr resonant, sie ist eine echte Paula und klingt auch so (hab sie mit meiner Les Paul Classic und Les Paul Custom verglichen). Die Bünde sind top, Saitenziehen ist ohne Kratzen möglich.
Der Farbton der Lackierung ist sehr dezent und wirkt edel er ist eher ein altrosa als ein Rosegold.
Zu erwähnen ist das Spielgefühl des Halses aufgrund des Lacks, da dieser die Holzstruktur noch spüren lässt. Entschuldigt bitte den Vergleich, es fühlt sich für mich an wie eine trockene Organgenschale. Für mich kurz ungewohnt, aber die Lagenwechsel werden unterstützt, es hat sich nicht klebrig angefühlt, wie bei anderen Nitrolacken.
Was für mich zur Abwertung geführt hat, waren folgende Mängel am Setup bzw. am Sattel . Ich habe E-A- und D-Saite in der Tiefe nachkerben müssen, der Abstand der tiefen E-Saite zum ersten Bundstäbchen lag bei über 1 mm ,habe diesen auf 0,6 mm runtergefeilt. Die Sattelkerben der G-, H-und E-Saite waren hinsichtlich Tiefe i.O. , ich musste diese jedoch leicht breiter feilen, da die Saiten sich nach dem Saitenziehen verklemmt hatten und sich die Gitarre ständig verstimmt hatte . Die Halskrümmung war i.O. sie lag bei 0,35 mm Abstand Saite am 8. Bund. (Kapo am ersten Bund und Saite am 22. Bund gedrückt.
Die Poti Knöpfe find ich hinsichtlich Bedienung nicht gut, sie sind nicht geriffelt und der zylindrische Teil ist zu kurz, diese werde ich noch tauschen.. wobei man die Potiknöpfe nur mit Gewalt abziehen kann.
Dann noch ein wichtiger Punkt zum Schluss, durch die Gewichtsreduzierung des Korpus auf ca. 34 mm Dicke, hat sich leider der Schwerpunkt bzw. die Gewichtsverteilung der Gitarre verändert, so dass diese leicht Kopflastig ist. Mir ist dies erst aufgefallen, als ich meinen rauen Wildledergurt gegen von Gibson mitgelieferten Nylongurt getauscht hatte. Dieser ist glatter und der Gurt rutscht dann leichter über die Schulter.
Zubehör:
Der mitgelieferte Gigbag ist sehr schön und hat wirkt sehr hochwertig, er hat auf der Rückseite breite Trageriemen , deren Hälfte in einer integrierten Tasche verstaut werden. In einer Kunststofftüte mit Lamellenverschlusse bekommt man den Halseinstellschlüssel, einen Sechskantschlüssel für die Brücke, ein Putztuch, den leider minderwertigen Gibson-Gurt (Nylon 50 mm breit mit Kunstleder-Enden :-( ) und die "Unterlagscheibe" für den toggle switch (mit Rythm und Treble) mitgeliefert.
Ich hoffe , die Bewertung hilft Euch weiter, ich bin in Summe zufrieden und freue mich, dass ich die Gitarre gekauft habe. Da ich die Mängel selber abstellen konnte, kam eine Rücksendung für mich nicht in Frage.